Fragen zur Hypnose

Nach wie vor wird die Hypnose oft als etwas Esoterisches, Magisches und zuweilen sogar als etwas Gefährliches betrachtet, von dem man besser die Finger lässt. Leider basiert das „Wissen“ über Hypnose in den meisten Fällen ausschließlich aus den sensationsträchtigen Berichten der Medien. Das es sich dabei fast ohne Ausnahme um Beiträge über die Show-Hypnose handelt, die ja logischerweise auf Effekthascherei aufbaut, wird oft außer Acht gelassen.

 

Hypnose als therapeutische Methode in den richtigen Händen kann für viele Menschen von unschätzbarem Nutzen sein und Probleme lösen, wo andere Möglichkeiten bzw. Therapien bisher versagt haben. 


 

Vorurteile und Ängste


 

1. Der stechende Blick, die beschwörende Stimme und das Pendel



Antwort: Weit verbreitet ist das Bild vom düsteren Mann, der mit beschwörender Stimme und einem Pendel seine Probanden zu willenlosen Objekten macht. Solche Auftritte haben allenfalls Show-Hypnotiseure und von denen wird dies schließlich auch erwartet. Hypnose hat mit Magie nicht das Mindeste zu tun und jede Person kann die Techniken der Hypnose erlernen und anwenden. Man starrt niemanden in die Augen, maximal erfolgt die Fixierung eines x-beliebigen Punktes oberhalb der Augen. Und es gibt auch keine Beschwörungsformeln, sondern der Hypnosetherapeut wird mit ganz normaler Stimme zu seinen Klienten sprechen. 




 

2. Erinnerungsverlust, Manipulation und ausgeliefert sein 



Antwort: Die Furcht, die Kontrolle über sich zu verlieren, ist eines der größten Ängste bei der Hypnose. Ist man in Trance, ist man dem Hypnotiseur willenlos ausgeliefert und er kann mit einem machen, was er will. Doch der therapeutisch hypnotische Zustand ist etwas völlig anderes. Sie bekommen alles mit, das Außenbewusste tritt lediglich in den Hintergrund und sie haben die Möglichkeit sich selbst näher zu kommen. Eine weitere gängige Ansicht besteht in dem Glauben, dass hypnotisierte Personen sich nach der Hypnose an nichts erinnern können. Für alle Einsätze der Hypnose ist gerade das Erinnern von größter Bedeutung. Was macht es sonst für einen Sinn, wenn der Behandelte sich nicht mehr an das erinnert, was in der Sitzung behandelt wurde. Hypnose hat mit Manipulation nichts zu tun.

 

3. Geheimnisse werden unbeabsichtigt erzählt



Antwort: Der sich in Trance befindende weiß ständig was er tut und sagt. Es wird während der Trance, auch nur das bearbeitet was zuvor im Einverständnis mit dem Patienten besprochen wurde. Der Unterschied zum Bewusstsein außerhalb der Hypnose liegt vor allem darin, dass die Erinnerung auch nach und nach vergessenes und verdrängtes freigibt. Zusammenhänge die im Unbewussten liegen und wirken werden erkannt.




 

4. Wenn ich nun nicht mehr wach werde? 



Antwort: Man wacht immer aus der Hypnose auf! Nach jeder hypnotherapeutischen Sitzung wird der Patient sanft und in dem von ihm selber bestimmten Tempo vom Therapeuten in den Wachzustand zurückgeführt. Käme es aus irgendwelchen Gründen nicht zu diesem “Aufwecken”, würde der Patient nach einer Zeit ganz wie von selbst aufwachen, spätestens wenn die körperlichen Bedürfnisse rufen.

 

5. Schnelles Allheilmittel 



Antwort: Ein weiteres Vorurteil ist die Idee, dass Hypnose ein Wundermittel sei. Oft glauben Hilfesuchende, sie könnten dem Therapeuten ihr Problem schildern, sie werden dann einmal hypnotisiert und alles sei wieder in Ordnung. Für eine erfolgreiche Hypnosetherapie kommt es auf die Motivation, die Mitarbeit und vor allem die Eigenverantwortlichkeit des Klienten an. Ohne diese Grundlagen können praktisch keine wirksamen Ergebnisse erzielt werden. Die Dauer der Therapie unterscheidet sich nicht von anderen Therapien und ist wiederum ganz unterschiedlich. Dabei kommt es immer auf das zu lösende Problem, auf die Mitarbeit des Hilfesuchenden und auf die Ausprägung des Verhaltensmusters an.